Bevor wir heute die größte Eisenerzmine der Welt in Kiruna besuchten, übernachteten wir gestern am Torne älv (Fluss) unweit von Kiruna. Und wieder hatten wir das Glück am Abend mystische Polarlichter zu bestaunen.
Nun war es so weit, wir hatten schon am Sonntag die Tour, frei nach Jules Verne‘s Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ gebucht. Mit dem Bus ging es hinab auf 450 m Tiefe, nicht bis zum Mittelpunkt der Erde, aber immerhin. Hier wurde uns dann ausführlich die Geschichte der Mine, der Abbau und Verarbeitung des Erzes erklärt. Ein über 500 km Straßennetz führt bis auf 1500 m hinab. Das Bergwerk ist in mehrere Ebenen aufgeteilt. Auf jeder Ebene wird das Erz angebohrt und abgebaut. Nach über 100 Jahren ist mehr als die Hälfte des Erzes abgebaut. Durch den massiven Rohstoffabbau sind die Böden in weiten Teilen der Stadt instabil geworden, was bis zum vollständigen Absinken oder Einsturz führen könnte. Deswegen muss die halbe Stadt umziehen. Die Kirche von Kiruna wurde im August, aufgrund dieser Tatsache und der Ausdehnung der Eisenerzmine, um fünf Kilometer nach Südwesten versetzt. Das schwedische Bergbauunternehmen LKAB trug die Kosten von etwa 45 Millionen Euro für den Umzug der historischen Holzkirche. Das Gebäude, das 1912 erbaut wurde und 672 Tonnen wiegt, wurde mit Stahlträgern unterfüttert und auf einem Spezialtransporter über eine neu gebaute Straße bewegt. Alles sehr beeindruckend.