Tag 47

Heute stand Schwedens Vergangenheit im Mittelpunkt unserer Reiseroute. Zuerst besuchten wir die ehemalige Silbermine von Sala. Die Mine war vom 15. Jahrhundert bis 1908 in Betrieb und ist heute eine der Sehenswürdigkeiten des Ortes. Neben Silber wurde auch noch Blei abgebaut. Im Museum „Sala silvergruva“ kann man sich über den Silberberg informieren. Die im Bergbaugebiet durchgeführten Aktivitäten haben zur Verschmutzung durch Schwermetalle wie Blei, Zink, Arsen, Cadmium und Quecksilber beigetragen.
Die Maßnahmen zur Beseitigung dieser Rückstände, sind beispielsweise die Abdeckung von kontaminiertem Material mit Kies und Bentonitmatten oder mit Asphalt und Geotextilien. Einige kontaminierte Materialen werden ausgehoben und zur Deponie transportiert. Da es keinen verantwortlichen Betreiber, der für die Verschmutzung verantwortlich gemacht werden kann, mehr gibt, ist die Gemeine Sala gefordert die Umweltschäden zu beseitigen. Die Gemeinde wird dabei von der Kreisverwaltung Västmanland und der schwedischen Umweltschutzbehörde finanziell unterstützt.

Noch weiter zurück in der Vergangenheit liegen die Grabhügel von Anundshög.
Das Gebiet mit seinen Hügeln und Schiffssetzungen ist ein Gräberfeld. Man weiß nicht wer hier begraben liegt aber es waren sehr wichtige Persönlichkeiten. Vielleicht sogar Könige?
Der größte Hügel, Anundshög, ist 9 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 64-68 Metern. Anundshög wird auf die jüngere Eisenzeit, 500-900 n. Chr. datiert.
1998 wurde die erste archäologische Untersuchung von Anundshög durchgeführt. Nach Probebohrungen grub man Schächte im nördlichen und südlichen Teil des Hügels.
Es zeigte sich, dass Anundshög auf einer älteren Niederlassung errichtet wurde. Die Grundschicht des Hügels besteht aus Lehm. Auf dem Lehmlager wurde der Scheiterhaufen verbrannt. Danach baute man einen Hügel aus Steinen, der 37 Meter im Durchmesser maß und 4,5 Meter hoch war. Viele Menschen waren daran beteiligt Schwedens größten Grabhügel zu errichten.

Eine Schiffssetzung besteht nur aus Steinen, die in der Form eines Schiffs platziert wurden. Das ist eine typisch nordische Hinterlassenschaft die in erster Linie auf Gräberfeldern vorkommt.
Bei Anundshög liegen fünf Schiffssetzungen am Hügel. Keine andere Fundstätte in Schweden hat fünf große Schiffssetzungen. Es ist sehr umstritten warum die Schiffssetzungen errichtet wurden.

Der Runenstein von Anundshög mit der Inschrift

× ᚠᚢᛚᚴᚢᛁᚦᚱ × ᚱᛅᛁᛋᛏᛁ × ᛋᛏᛅᛁᚾᛅ × ᚦᛅᛋᛁ × ᛅᛚᛅ × ᛅᛏ × ᛋᚢᚾ ×× ᛋᛁᚾ × ᚼᛁᚦᛁᚾ × ᛒᚱᚢᚦᚢᚱ × ᛅᚾᚢᛏᛅᛦ × ᚢᚱᛅᛁᚦᚱ ᚼᛁᚴ × ᚱᚢᚾᛅᛦ

* fulkuiþr * raisti * staina * þasi * ala * at * sun ** sin * hiþin * bruþur * anutaR * uraiþr hik * runaR

„Folkvid errichtete all diese Steine in Gedenken an seinen Sohn Heden, den Bruder Anunds. Vred schlug die Runen“